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Mathe lernen – Wie du dir Formeln besser merken kannst

Formeln. Abstrakte mathematische Gebilde aus einem Haufen von Zahlen, Buchstaben und Zeichen – wie soll man sich die nur merken? Zugegeben, auf den ersten Blick erscheinen die meisten Formeln sehr kryptisch und abschreckend. Mit ein paar kleinen Tricks sehen Sie auf den zweiten Blick dann aber doch recht harmlos aus. Hier ein paar Tipps, wie ihr an besonders hartnäckige Exemplare herangeht.

Formeln nicht auswendig lernen, sondern verstehen

Gilt eigentlich nicht nur für das Lernen von Formeln: Wenn man etwas wirklich versteht, ist das wissen viel schneller und länger abrufbar, als wenn man es nur auswendig lernt. Außerdem lässt sich Wissen, das man verstanden hat, auf weitere Problemstellungen und Aufgaben anwenden. Damit werden weiterführende mathematische Sachverhalte wiederum verständlicher und transparenter. Nehmt euch also ruhig die Zeit, euch einmal eingehender mit einer Formel auseinanderzusetzen.

Dafür kann es zum Beispiel nützlich sein, sich erst einmal selbst zu überlegen, wie man das Ergebnis berechnen würde (ganz ohne die vorgegebene Formel). Nehmt euch ein kleines Beispiel und überlegt, welche Einflussfaktoren, Variablen und Rechenoperationen, für die Berechnung benötigt werden und wie ihr das Ergebnis selbst berechnen würdet. Vielleicht fällt euch dann schon auf, wie man es im Größeren berechnen könnte. Mit dieser Methode kommt ihr der Formel auf jeden Fall näher und es wird euch leichter fallen, sie nachzuvollziehen.

Versuche die Formel zu vereinfachen

Formel wirken meistens so undurchsichtig, weil sie furchtbar lang sind und viel zu viele einzelne Berechnungen enthalten.

Beispiel gefällig? Wenn ich z.B. die Zinsen für einen angelegten Betrag berechnen soll, nehmen wir 500 Euro und 3% Zinsen, dann sieht die Berechnung so aus: 500 × 103% bzw. 500 × 1,03. In Formeln wird das Ganze (warum auch immer) häufig wie folgt dargestellt: 500 × (1 + (3 ÷ 100)). Das ist auch ein schönes Beispiel, um zu zeigen, wie wichtig es ist, eine Formel zu verstehen. Man macht es sich sonst unnötig schwer.
Ebenso setzt sich eine Formel manchmal aus zwei bereits bekannten Formeln zusammen. Findet man solche Fälle, kann man die Formel für sich zusammenkürzen und sie sich so viel einfacher merken.

Niemand wird jemals kontrollieren, ob ihr Formeln so auswendig gelernt habt, wie sie im Skript stehen. Wichtig ist, dass ihr sie anwenden könnt und auf das richtige Ergebnis kommt.

Schau dir Lösungen an

Um Mathematik zu verstehen und zu lernen, wie Formeln gelöst werden, macht es Sinn, sich Lösungen zu mathematischen Problemen anzusehen. Häufig gibt es Beispiel-Lösungen zu komplexen mathematischen Problemen in Skripten oder Übungsunterlagen, welche von der Hochschule oder Universität zur Verfügung gestellt werden. Es gibt aber auch ganze Bücher mit Übungs-Aufgaben und ausführlichen Lösungen für verschiedene Bereiche der Mathematik. Hier kannst du Schritt für Schritt nachvollziehen, wie eine Aufgabe gelöst wird und welche mathematischen Tricks dafür angewendet werden müssen.

Lass es dir (nochmal) erklären

Vielleicht kennst du das. In der Schule wurde manches mathematische Problem Stunde um Stunde durchgekaut und trotzdem tut man sich schwer, etwas zu verstehen und dranzubleiben. Bekommt man das gleiche Thema noch einmal von jemand anderem erklärt, seien es Nachhilfelehrer, Eltern oder das Mathe-Ass aus der Klasse, versteht man es plötzlich – mit einem mal macht es Klick.

Es hilft manchmal, ein Problem einfach noch einmal mit anderen Worten, vielleicht sogar mit einem anderen Lösungsansatz, erklärt zu bekommen. Scheue dich nicht, dafür auf Professoren, Hochschulmitarbeiter oder Kommilitonen zuzugehen. Die meisten Menschen helfen gern.

Last Minute Notfall-Plan: Formeln visualisieren

Bleibt nur noch wenig Zeit zum Lernen oder möchte man sich vor der Klausur noch schnell eine Formel einprägen, hilft es manchmal doch, sich diese als abstrakte Gebilde zu verinnerlichen. Aufgrund ihrer recht abwechslungsreichen Struktur lassen sich Formeln gut als Bild oder sogar als Geschichte merken. Mit letzterer Variante lässt sich die Reihenfolge der Zeichen (entsprechend ihrem Auftreten in deiner Kurzgeschichte) erstaunlich gut merken.

Klingt interessant? Hier erfährst du, wie du deine recht Gehirnhälfte (die kreative ist das) effektiv beim Lernen einsetzen kannst.

Wenn du öfter auf den Last Minute Notfall-Plan zurückgreifen musst, solltest du aber eventuell auch an deinem Zeitmanagement arbeiten.

Bücher zum Thema

Werner Fricke befasst sich in seinem Buch Mathematik verstehen mit allem, was in der Oberstufe an Mathematik auf einen zukommt. Sehr hilfreich für Abiturienten und Studienanfänger. Viel Lesestoff, der aber verständlich und locker zusammengeschrieben ist.
 
Der Titel sagt eigentlich schon alles. Mathe für Antimathematiker ist das Mathebuch für all jene, die eigentlich nichts mit dem Thema zu tun haben wollen. Geschrieben wurde es von Dario Bednarski, der die Schule selbst erst vor ein paar Jahren hinter sich gelassen hat. Trotzdem oder gerade deswegen ist das Buch aber eine echte Empfehlung für Mathematik der Mittel- und Oberstufe.
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