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Open Innovation im Fernstudium – Interview mit Prof. Dr. Holger Sommerfeldt (IUBH)

Als eine der ersten deutschen Hochschulen hat die IUBH ihren Innovationsprozess für Studierende und Interessierte geöffnet. Im Interview erläutert Prof. Dr. Holger Sommerfeldt, Prorektor der Fernstudienprogramme an der IUBH, was hinter der Open Innovation-Plattform „Create Your Studies“ steckt und wie sie sich seit ihrem Launch Ende 2013 entwickelt hat.

Was genau bedeutet der Begriff „Open Innovation“?

Prof. Dr. Sommerfeldt: Open Innovation heißt, dass Unternehmen oder Organisationen ihren Innovationsprozess für Außenstehende öffnen. Sie beziehen ihre Kunden oder Partner mit ein, wenn bestehende Produkte und Prozesse optimiert oder neue entwickelt werden sollen. Dabei profitieren sie von dem Wissen und den Ideen der externen Teilnehmer sowie – ganz wichtig – ihrem neutralen „Blick von außen“ auf das Unternehmen.

Wie funktioniert der offene Innovationsprozess an der IUBH?

Prof. Dr. Sommerfeldt: Wir haben eine Online-Plattform eingerichtet, „Create Your Studies“, auf der alle Studierenden und Interessierten ihre Ideen zum IUBH-Fernstudium vorstellen können – von neuen oder verbesserten Studiengängen über Spezialisierungen bis hin zu Serviceangeboten. Ein Gremium der Hochschule wertet die Ideen regelmäßig aus und wählt diejenigen aus, die für eine Realisierung infrage kommen. Dabei spielt, zum Beispiel bei neuen Spezialisierungen, eine Rolle, wie viele Mitglieder der Community einen Vorschlag positiv bewerten.
Um das Engagement der Teilnehmer zu belohnen, gibt es ein Punktesystem: Wer die Idee eines anderen Community-Mitglieds bewertet oder selbst eine Idee veröffentlicht, sammelt Punkte. Die Nutzer mit dem höchsten Punktestand erhalten dann einen Sachpreis.

Welche Vorteile hat Create Your Studies konkret für die IUBH-Studierenden – und solche, die es werden wollen?

Prof. Dr. Sommerfeldt: Die Plattform bietet den Studierenden und Interessierten eine zentrale Anlaufstelle, an der sie ihre Ideen diskutieren und gemeinsam weiterentwickeln können – mit der Sicherheit, dass all ihre Wünsche ernsthaft geprüft werden, statt einfach zu versanden. Sie haben dadurch die Möglichkeit, ihr Studium aktiv mitzugestalten und direkten Einfluss auf die Entwicklung der Angebote zu nehmen. Möchte ein Studieninteressierter beispielsweise, dass sein Wunschstudiengang auch die spezielle Branche behandelt, in der er arbeitet, kann er die entsprechende fachliche Spezialisierung anregen.

Die Programmierung und Betreuung einer solchen Online-Plattform ist ja nicht ganz unaufwändig – hat die IUBH selbst auch was davon?

Prof. Dr. Sommerfeldt: Auf jeden Fall. Wir profitieren davon, dass die Teilnehmer von Create Your Studies einen ganz anderen Blickwinkel auf das Studium haben als die Hochschulleitung oder unsere Lehrenden. Dadurch können wir unsere Angebote besser auf die Bedürfnisse der aktuellen und zukünftigen Studierenden ausrichten und konzipieren nicht einfach ins Blaue hinein. Außerdem macht die Plattform Studieninteressierte auf die IUBH aufmerksam und stärkt die Bindung und Zufriedenheit der bestehenden Studierenden – es profitieren also alle Beteiligten davon.

Welche Projekte haben Sie konkret umgesetzt?

Prof. Dr. Sommerfeldt: Bis jetzt wurden über 300 Vorschläge eingereicht und 18 ganz unterschiedliche Projekte realisiert. So haben wir auf Wunsch der Community beispielsweise den neuen Studiengang „Bachelor of Laws (LL.B.) Wirtschaftsrecht“ ins Programm aufgenommen, die Vertiefung „Eventmanagement“ für bestehende Studiengänge entwickelt, ein neues Prüfungszentrum in Niederbayern eingerichtet und eine Studienberatung via Livechat eingeführt. Darüber hinaus sind viele Anregungen in unsere betrieblichen Optimierungen eingeflossen.

Vielen Dank für das Gespräch!

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